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Freitag, 13. Januar 2017

Rezension: Liberty 9 - Sicherheitszone von Rainer M. Schröder


Autor: Rainer M. Schröder
Erscheinungsjahr: 2012
Sprache: deutsch
Seitenzahl: 496
Verlag: cbj Verlag


Klappentext: (Achtung! Selbst dieser enthält Spoiler)
Die Sicherheit von Liberty 9, dem von undurchdringlichen Schutzanlagen umgebenen Tal, ist Kendiras Zuhause. Sie genießt ihr Leben in der beeindruckenden Lichtburg, die hochkonzentrierten computeranimierten Trainings für Körper und Geist, die sie täglich absolviert. Und sie ist der überzeugung davon, für einen höheren Zweck ausgebildet zu werden. Ohne Dante, den Grübler und Zweifler, hätte sie all das nie infrage gestellt. Aber Dantes Zweifel kommen der Wahrheit auf die Spur. Schneller, als sie gedacht hätten, sind Dante und Kendira in Lebensgefahr. Und auf der Flucht - in eine Außenwelt, die sie noch nie gesehen haben. 

Meine Meinung: 
Liberty 9 ist für mich einer dieser literarischen Fällen, wobei subjektive und objektive Meinung irgendwie im Clinch liegen.
Objektiv gesehen war es wohl nicht das beste Buch, das je veröffentlicht wurde, subjektiv hat es mich aber doch gut unterhalten.

Aber von Anfang an: Liberty 9 ist eine Sicherheitszone, in der die ausgewählten Electoren für ihre Zukunft als treu ergebene Diener der erhabenen Macht vorbereitet werden.
Das ganze Szenario hatte etwas Sektenmäßiges, mit seinen morgendlichen Treffen in denen die erhabene Macht gepriesen wird, den unterschiedlichen Rängen der Electoren und den Roben, die die Bewohner von Liberty 9 tragen.

Die Story ist nicht sonderlich aufregend. Wir folgen Kendira in ihrem alltäglichen Leben als Elector, das sich hauptsächlich um ihren Unterricht, virtuelle "Abenteuer" in der "tube" und nächtliche Saufgelage ihrer Freundesgruppe dreht. Als sie jedoch den unter sich gestellten Servanten Dante kennen lernt erfährt sie, dass Liberty 9 nicht das ist was es zu sein scheint. Diese anfängliche Naivität ist nicht gerade unbekannt in Dystopien und zeugt nur von der Unoriginalität des Autors.
Ach und übrigens, die typische Dreiecksbeziehung, die ja offensichtlich in keinen dystopischen Jugendroman fehlen darf, ist hier ebenfalls vertreten.
Zusätzlich finde ich es schade, dass man nicht mehr über die Vergangenheit erfährt. Es wird immer wieder erwähnt, dass es einen Krieg gab, der die Sicherheitszonen nötig machte, doch mehr als das wird dem Leser nicht erklärt.

Die Charakter waren glaubwürdig, wenn auch recht oberflächlich. Wie schon erwähnt fällt Kendira erst dann auf, dass sie manipuliert wird, als es ihr ein anderer aufzeigt. Dieses naive Denken, in das sie immer wieder zurück fällt kann von Zeit zu Zeit doch etwas anstrengend sein. Auch den anderen Charakter im Roman wird nicht auf den Zahn gefühlt und so hat man eine recht stereotypische Beschreibung von Personen wie z.B. der etwas dümmliche Sportler, die Oberzicke, die beste Freundin usw.

Auch der Schreibstil kann in diesem Fall nicht all zu viel retten. Detailierte Beschreibungen sind ja schön und gut, doch Schröder verliert sich hier manchmal und beschreibt wirklich alles; leider auch das was den Leser überhaupt nicht im Tiefgang interessiert. Außerdem sind die Seiten durchzogen von Anglizismen, die sehr gut auch durch deutsche Begriffe hätten ersetzt werden können. Höchstwahrscheinlich war es ein Versuch in "der Sprache der jungen Leute" zu schreiben.

Und trotzdem wollte ich auf wunderliche Art und Weise wissen, wie es weiter geht und hatte das Buch auch recht schnell fertig gelesen.

Fazit:
Direkt nachdem ich Liberty 9 fertig gelesen hatte war ich recht begeistert von dem Buch. Doch je länger ich über Plot und Charakterdesign nachdenke, desto weiter sinkt meine endgültige Bewertung. Daher erhält Liberty 9 von mir


2.5/5 Sternen



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